Verlag:
GRIN VERLAG
Erschienen:
07.10.2020
Seitenanzahl:
55
EAN:
9783346266118
Sprache:
Deutsch
Format:
PDF
Schutz:
Dig. Wass.

Ereignissegmentierung im Sprachvergleich. Konstruktion direktionaler Bewegungsereignisse im Deutschen und Türkischen

Serpil Dogruoglu


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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Deutsch als Fremdsprache, DaF, Note: 1,6, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit wird die Lexikalisierung und Konstruktion von Bewegungsereignissen im Deutschen und Türkischen untersucht. Den Probanden werden Videosequenzen gezeigt, die die Bewegung einer Entität (in den meisten Fällen eine Person) entlang eines Wegabschnitts darstellt. Anders als bei Gerwien & von Stutterheim (2018) werden in den Videos keine Richtungs- oder Orientierungswechsel, sondern Referenzpunkte in Form von End- (Garage, Brunnen, Ticketautomat) und Grenzpunkten (Wasserschlauch, Absperrband, Besen), dargestellt. Ziel ist es zu prüfen, wie die beiden Sprachgruppen in ihren sprachspezifischen Mustern zusammenhängende Einheiten konstruieren und wie die beiden genannten Referenzpunkte wahrgenommen werden. Das Experimentendesign wird aus einer vorgehenden Masterarbeit von Wutz (2018) übernommen, die das Französische und Deutsche untersuchte. Sie führte ein verbales und ein nonverbales Experiment durch, in denen sie die Ergebnisse von Gerwien & von Stutterheim (2018) bestätigen konnte. In dieser Bachelorarbeit wurden ausschließlich die Ergebnisse der Lexikalisierungsaufgabe betrachtet, da eine weitere Untersuchung der nonverbalen Segmentierung über den Rahmen dieser Arbeit hinausgehen würde. Die transkribierten deutschen Daten wurden von Wutz (2018) übernommen und durch Abweichungen bei der Kodierung nochmals neu aufbereitet. Die türkischen Daten für die Studie der vorliegenden Arbeit wurden eigenständig erhoben. Jede visuelle und akustische Information, die wir aus dem Umfeld wahrnehmen, gelangt über unsere peripheren Organe in unser Gedächtnis. Durch kognitive Fähigkeiten wird der ununterbrochene Strom an Informationen in Gedanken umgewandelt. Um unsere Gedanken zu formen und zum Ausdruck bringen zu können, brauchen wir Sprache, denn sie kann als „die Infrastruktur im Land des Denkens“ verstanden werden. Die Sprachen der Welt verfügen über unterschiedliche strukturelle und grammatische Mittel um Angaben zu zeitlichen und räumlichen Relationen zu machen. Z.B. gibt es in Australien eine Aborigine Gemeinschaft, die nicht zwischen rechts und links unterscheidet, sondern Angaben zur Himmelsrichtung macht. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob die sprachstrukturellen Unterschiede einen Einfluss auf das menschliche Denken haben.

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