Verlag:
GRIN VERLAG
Erschienen:
18.10.2021
Seitenanzahl:
13
EAN:
9783346516190
Sprache:
Deutsch
Format:
PDF
Schutz:
Dig. Wass.

Wie wird Johanna in Schillers "Jungfrau von Orleans" zwischen den Polen Heilige und Hexe eingeordnet?

Martin Michalski


13,99 €
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Studienarbeit aus dem Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie genau kommen die Pole Heilige und Hexe in Schillers „Jungfrau von Orleans“ überhaupt zum Vorschein und wie wird Johanna zwischen diesen beiden Polen eingeordnet? Wer sieht sie als eine Hexe und wer als eine Heilige? Um diese Frage zu beantworten, wird im ersten Teil dieser Arbeit die grundsätzliche Ambivalenz der Protagonistin Johanna anhand von ausgewählten Textstellen herausgearbeitet, die dafür sorgen, dass sie in Schillers Bühnenstück entweder als Heilige oder Hexe erscheint. Im zweiten Analyseteil wird dann erarbeitet, wie Johanna durch die anderen Figuren des Dramas zwischen den Polen Heilige und Hexe eingeordnet wird. Dabei werden zum einen die Einordnungen und die Perspektiven des französischen Hofes und der englischen Soldaten gegenüber Johanna dargestellt und zum anderen auch die Ursachen und Gründe dieser jeweiligen Einordnungen erarbeitet. Das Schicksal der Jeanne d'Arc zeigt, wie gänzlich unterschiedlich sie von den Zeitgenossen aufgefasst wurde. Dabei interpretierten die einen die Stimmen, die das dreizehnjährige Mädchen zu hören behauptete und die sie dazu aufgefordert haben, ins Kriegsgeschehen des Hundertjährigen Krieges einzugreifen, um Frankreich von den Engländern zu befreien, als göttlich und die anderen als ketzerisch, sodass sie sowohl zu einer Heiligen als auch zu einer Hexe stilisiert wurde. Genau diesen historischen Stoff der Jeanne d'Arc verarbeitete auch Friedrich Schiller in seinem Drama Die Jungfrau von Orleans. Jedoch ist zu beachten, dass in der Forschung betont wird, dass Schiller mit seinem Bühnenwerk und seiner Protagonisten Johanna in zahlreichen Punkten von der historischen Realität zugunsten der dichterischen Freiheit abweicht, indem er beispielsweise Johanna nicht auf dem Scheiterhaufen, sondern auf dem Schlachtfeld sterben lässt. Nichtsdestotrotz ist eine „der hermeneutischen Oppositionen, die das Stück dominieren, […] die zwischen ‚Heilige‘ und ‚Hexe‘“.

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