Verlag:
GRIN VERLAG
Erschienen:
17.07.2019
Seitenanzahl:
60
EAN:
9783668982994
Sprache:
Deutsch
Format:
PDF
Schutz:
Dig. Wass.

Auf den Spuren von Thoreau. Rezeption und Verarbeitung in Red Dead Redemption 2

Florian Arleth


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Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 2,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit möchte ergründen, wie die Wildnis auf textlicher Ebene in Red Dead Redemption 2 dargestellt und verarbeitet wird. Ferner wird analysiert, ob sich in diesem Spiel, und insbesondere der Figur des Evelyn Miller, eine Rezeption von Thoreau finden lässt. Als Henry David Thoreau sein Hauptwerk Walden verfasste, schuf er damit nicht nur einen praktischen Leitfaden zum selbstbestimmten Leben in der Wildnis, sondern legte auch wesentliche Ansichten dar über eine Zeit des zivilisatorischen Umbruchs, der gerade in Amerika zu beispiellosen sozialen Reibungen und moralischen Verfehlungen führte. Seine Bestimmung der natürlichen Wildnis samt ihrer Bedeutung, und seine Abgrenzung von einer Gesellschaft, die für ihn dank Kriegstreiberei und Sklaverei mehr und mehr an Glaubwürdigkeit verlor, geben seinen Worten als Zeitgenosse ihr Gewicht. Viele von Thoreaus Gedanken finden sich in dem Videospiel Red Dead Redemption 2 verarbeitet. Angesiedelt im Jahre 1899 in einem alternativen Nordamerika, ist der Protagonist Arthur Morgan ein Gesetzloser, der in blinder Loyalität zu seinem Ziehvater Dutch Van der Linde steht und mit dessen knapp zwei Dutzend Personen umfassender Bande vor dem Gesetz und der Zivilisation flieht. Ein zentrales Thema auf narrativer Ebene ist die Wildnis, sei es die natürliche oder die soziale. In dem alternativen Amerika von Red Dead Redemption 2 steht es dem Spieler weitestgehend frei, seine Handlungen moralischen oder ökonomischen Gründen zu unterwerfen. Interessant ist hierbei das Journal, welches der Protagonist Arthur Morgan über den Verlauf des Spiels führt und in das er neben inhaltlichen Zusammenfassungen der zuvor erlebten Abenteuer auch zahlreiche Reflexionen über die Gesellschaft und seine Rolle darin schreibt. Von weiterem Interesse ist an diesem Videospiel die motivische Dichte und die hohe Literarizität. Neben dem am Ende über 9.000 Worte umfassenden Journal des Protagonisten gibt es zwei Zeitungen, die Bezug auf die Ereignisse der Spielwelt nehmen, sowie den fiktiven Schriftsteller Evelyn Miller, dessen Leben und Werk einige Parallelen zu Thoreau aufweisen.

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