Verlag:
GRIN VERLAG
Erschienen:
12.10.2020
EAN:
9783346268785

Fluchthintergrund und Depression. Möglichkeiten von Cognitive Behaviour Analysis System of Psychotherapy und MoodGym

Almut Hauser


15,99 €
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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Psychologie - Beratung, Therapie, Note: 1,3, Private Fachhochschule Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Möglichkeit der Online-Therapie für Menschen mit Fluchthintergrund. Die fiktive Person dieser Arbeit, Amir Rahimi, hat aufgrund seiner Lebensgeschichte eine chronische, also schon länger als zwei Jahre anhaltende Depression entwickelt. Für ihn wird in der folgenden Darstellung einer Therapieplanung das Cognitive Behaviour Analysis System of Psychotherapy CBASP eingesetzt. Es ist die einzige psychotherapeutische Face-to-Face-Methode, die spezifisch für chronische Depression entwickelt wurde. Berichtet wird, dass dieser Ansatz besonders für Patienten mit früheren Traumata geeignet ist. Auch interpersonelle Traumatisierungen, die gerade chronisch depressive Personen oftmals betreffen, behandelt diese Therapieform gezielt. Um die aufgeführten Vorteile eines Online-Programmes zu nutzen wird als Ergänzung ein Online-Therapiemodul von MoodGym gewählt.Computergestützte Therapien für Personen mit Fluchthintergrund stehen noch wenig zur Verfügung und sind erst im Aufbau begriffen. Sieht man auf die Situation dieser Personen, wird die Dringlichkeit deutlich, ein niederschwelliges Angebot anzubieten: Viele dieser Personen haben traumatische Erfahrungen gemacht und leiden unter psychischen Erkrankungen. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung treten bei Flüchtlingen und Asylbewerbern zehnmal mehr Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) auf. Auch auf Seiten der Therapeuten wäre eine Entlastung zu begrüßen. Die Herausforderungen in der therapeutischen Arbeit mit Geflüchteten sind vielfältig: Der Migrant hat oft sprachliche Verständnisschwierigkeiten, ggf. mangelndes Vertrauen in die Therapie, erwartet Vorurteile gegenüber Migranten und erklärt sich Ursachen extern und nicht intern. Beim Therapeuten dagegen besteht die Gefahr, dass er in Klischees über Flüchtlinge abrutscht, dadurch überkompensiert und unangemessen mit seinem Patienten umgeht. Er ist möglicherweise auch angesichts der dramatischen Biografie des Patienten verunsichert und überfordert. Vielleicht befürchtet er eine Mehrbelastung dadurch, die schwierige Vergangenheit aufzuarbeiten oder dem Patienten ggf. viel erklären zu müssen. Der Therapeut ist bei all diesen Herausforderungen aktuell sehr auf sich allein gestellt: Es gibt noch keine festgelegten Richtlinien für die Behandlung, um eine standardisierte, kostengünstige und therapeutisch wirksame Behandlung von Patienten mit diesem Hintergrund sicherzustellen.

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