Untertitel:
Imagekonstruktion und Chanson-Performance "Die Linie der Mode" von der Diseuse Margo Lion
Verlag:
GRIN VERLAG
Erschienen:
24.12.2019
Seitenanzahl:
17
EAN:
9783346088925
Sprache:
Deutsch
Format:
PDF
Schutz:
Dig. Wass.

Die "neue Frau" im Berliner Kabarett der 20er Jahre

Antonia Sternberg


13,99 €
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Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 2,0, Freie Universität Berlin (Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Politisches Theater in der Weimarer Republik, Sprache: Deutsch, Abstract: In Anbetracht der Tatsache, dass das Kabarett dazu dient, das soziale Geschehen, sowie die Gesellschaft zu kritisieren, wird im Folgenden erörtert, inwiefern sich das neue Weiblichkeitsbild der 1920er Jahre in Margo Lions Chanson „Die Linie der Mode“ und in ihrer Darstellung der „Grotesken Neuen Frau“ widerspiegelt. Handelt es sich hierbei lediglich um eine Selbstinszenierung und Image-Konstruktion der Diseuse im politischen und sozialkritischen Kontext? Oder um einen neuen Zeitgeist, welchen Lion einfängt und durch die Unterhaltungskunst des Kabaretts darstellt? Die Analyse der Performance beruht auf einer Aufnahme aus dem Jahr 1978, in der Lion den Chansontext in ihrer allgemeinen Darstellungsform performt. Nach der Beschreibung und Einordnung des neuen Weiblichkeitstypus in den historischen, wie auch gesellschaftlichen Kontext werden diese Fragen anschließend in Bezug auf Margot Lions Rolle innerhalb des Kabaretts, sowie ihren Bühnen–Personae und Chanson-Performances von „Die Linie der Mode“ untersucht.Eine der bedeutsamsten Berliner Kabarettistinnen der Goldenen 1920er Jahre war die Diseuse und Chanteuse Margo Lion. Lion besang mit ihrem Chanson ,,Die Linie der Mode“ einen zentralen Anknüpfungspunkt des neuen Weiblichkeitsbildes innerhalb der 1920er Jahre und lieferte damit einen wichtigen Beitrag zur Berliner Unterhaltungskultur. Durch diesen noch im Diskurs stehenden, neuen Weiblichkeitstyp der Weimarer Republik, verkörperte Lion das für die Bühne erschaffene Image der „Grotesken Neuen Frau“ und nutzte dieses als essentiellen Bestandteil für ihre Chanson-Performances.„Die zehnte Muse ist jene Dame [...], der das Patronat über das Kabarett anvertraut wurde. Sie trägt nicht den langen Peplos ihrer ersteren Schwestern [...], so muß man sich die zehnte Muse mit einem kniefreien Röckchen vorstellen, geschminkt, mit viel Rouge auf den Lippen, gezupften Augenbrauen, hübsch, sehr hübsch, jedenfalls von äußerst gewinnender Keckheit, um nicht zu sagen Keßheit, ein Luderchen, die den ernstesten Leuten den Kopf verdreht und der vieles verziehen wird, weil sie aber aller Verwegenheit so viel Scharm hat.“Diese Charakterisierung über das Kabarett lässt keinen Zweifel offen, die zehnte Muse und Patronin des Kabaretts hat sich, laut Edmund Nick, das Aussehen und das Verhalten, der „neuen Frau“ der 20er Jahre geborgt. Sie besitzt Intelligenz, ist zeitaktuell, greift politische Themen auf und konstruiert diese mittels Performance vollkommen neu.

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