Verlag:
HESSISCHER RUNDFUNK
Erschienen:
01.10.2005
Format:
MP3
Schutz:
Dig. Wass.

Der Fall Contergan

Utz Thimm


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Contergan schien das ideale Schlafmittel zu sein. Von den in den 1950er Jahren üblichen Schlafmitteln erwachte man mit einem Brummschädel, als ob man die Nacht durchgezecht hätte. Contergan dagegen wurde von der Herstellerfirma Chemie Grünenthal als absolut frei von Nebenwirkungen angepriesen. Das Mittel war so beliebt, dass einige Eltern sogar ihre Kinder mit Contergan ruhigstellten, wenn sie abends ausgehen wollten. 1957, als Contergan auf dem Arzneimittelmarkt erschien, stand es noch weitgehend im Belieben des Herstellers, wie weit er ein Präparat zuvor geprüft hatte. Schon früh gab es Hinweise auf Nervenstörungen und dann auch die ersten Geburten von missbildeten Kindern. Doch die Ursachen wurden zunächst in den oberirdischen Atombombenversuchen vermutet. Bis zum Verbot der Substanz kamen etwa 5.000 missbildete Kinder auf die Welt. Heute wird wieder diskutiert, ob der Wirkstoff aus Contergan nicht für spezielle Anwendungen freigegeben werden sollte, denn er hat sich als hervorragendes Mittel gegen Lepra und bei bestimmten seltenen Krebsarten herausgestellt.

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