Die ökologische Selbstgefährdung moderner Gesellschaften in Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme
Dirk Fross
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1.0, Universität Augsburg (Philosophische Fakultät I), Sprache: Deutsch, Abstract: EinleitungIn den letzten Jahrzehnten zeichnen sich in immer mehr Bereichen anthropogene Umweltveränderungen ab, welche sich zunehmend auch auf die menschlichen Lebensgrundlagen auswirken. Ökologische Probleme haben exponentiell zugenommen. Einzelne Komponenten summieren sich zu multifaktoriellen Einflüssen mit unvorhersagbaren Konsequenzen für die Umwelt. In Bezug auf die ökologische Selbstgefährdung moderner Gesellschaften waren soziologische Theorien durch die Beschränkung auf innergesellschaftliche Perspektivenbis vor einigen Jahren blind ,"... der ökologische Zusammenhang von Natur und Gessellschaft wurde nicht thematisiert..."(1) . Ulrich Beck spricht von ´ökologischer Blindheit´, als Geburtsfehler der Soziologie, welche nur in der Gegenüberstellung zur Natur und der Konzentration auf ´soziale Tatsachen´ ihre disziplinäre Selbständigkeit gegenüber den Naturwissenschaften erreichenund behaupten konnte.(2)Die rasch zunehmende Thematisierung ökologischer Zusammenhänge in denletzten Jahrzehnten kam für die Soziologie somit überraschend, hatte man doch bislang als besondere Gegenstände soziologischer Forschung ´die Gesellschaft´ oder ´Teile der Gesellschaft´ behandelt und ´Natur´ als gesellschaftliche Umwelt anderen Disziplinen überlassen.[...]______1 Luhmann 1996: S. 47.2 vgl. Beck : S. 69f.