Verlag:
GRIN VERLAG
Erschienen:
08.07.2019
EAN:
9783668974425

Populismus im Aufschwung. Sollten Lehrkräfte eine politische Einstellung vertreten dürfen?

Filiz Malci


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Essay aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Politik - Didaktik, politische Bildung, Note: 15, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: „We are seemingly living in populist times“ - Moffitt (..) macht mit dieser Aussage auf die zentralste politische Entwicklung des 21. Jahrhunderts aufmerksam: den Populismus. Der Populismus bringt eine antipluralistische Haltung zum Ausdruck (...). Besonders kritisch ist dabei der erstarkende Rechtspopulismus zu betrachten, da durch ihn menschenverachtende Äußerungen getätigt werden, die die Würde von Menschen angreifen und (...). In den vergangenen Jahren haben sich rechtspopulistische Parteien in den Parlamenten europäischer Staaten etabliert, wodurch ihre gesellschaftliche Legitimation zum Ausdruck gebracht wurde (..). Dadurch verliert die liberale Demokratie immer stärker an Vertrauen (..). Aufgrund dessen stellt der Rechtspopulismus zweifelsohne eine Herausforderung für die Demokratie dar. Auch die BRD bleibt von dem Erstarken des Rechtspopulismus nicht verschont. Die Wahlerfolge der rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland auf Landes- und Bundesebene sind Ausdruck einer virulent steigenden Akzeptanz gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und eines sinkenden Vertrauens in die demokratische Gesellschaftsordnung, denn die AfD stellt mit ihrem Parteiprogramm die Grundelemente einer liberalen sowie pluralistischen Demokratie in Frage (..). Paradox ist dabei, dass sie sich einer populistischen Rhetorik bedient, die sich auf den Schutz der Demokratie bezieht und zugleich Repräsentanten, politische Akteure sowie gesellschaftliche Kräfte der Demokratie angreift. Besonders an Schulen setzen sich Lehrkräfte gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern (SuS) kritisch mit dem Rechtspopulismus und der AfD auseinander, denn sie unterstehen der Pflicht die Demokratie zu schützen und zu lehren. Dies stellt für die AfD eine Bedrohung ihrer Existenz und Legitimation dar (..). Unter Anbetracht dieser Wahrnehmung startet die Hamburger Fraktion der AfD die Aktion „Neutrale Schulen“, wodurch sie SuS sowie ihre Eltern zur Denunzierung von Lehrkräften auffordert, die durch Aussagen eine ablehnende Haltung gegenüber der AfD artikulieren. Aufgrund der dargestellten Herausforderungen, mit der die Demokratie, durch den Rechtspopulismus und den mit ihr einhergehenden Wahlerfolgen der AfD, konfrontiert wird, stellt sich die Frage ob Lehrkräfte im Schulunterricht eine politische Meinung vertreten dürfen oder ob sie trotz klarer menschenverachtender Äußerungen der AfD sowie ihrer gezielten Angriffe auf die Demokratie eine neutrale Haltung bewahren müssen (..).

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