Die deutsche StudentInnenbewegung als soziale Bewegung und der Handlungsträger Rudi Dutschke
Karina I.
Im letzten Jahr, 2009, protestierten in über 60 Städten Studentinnen und Studenten. Sie versuchten, zum Beispiel über Blockaden von Lehrorten, die aktuelle Hochschul-, und Bildungspolitik zu beeinflussen. Das 2007 in Kraft getretene und Impulsen der Wirtschaft folgende "Hochschulfreiheitsgesetz" bedeutet faktisch den Wegfall des Mitspracherechts für Studierende. Die seitdem von den Hochschulen erhobenen Studiengebühren wurden in dem bundesweiten Bildungsstreik als "Bildungshemmnis" kritisiert, da Bildungschancen so fundamental an die soziale Herkunft gekoppelt werden. Studierendenproteste und die Forderungen zur (Re-) Demokratisierung der Hochschule sind also aktueller denn je. Welche Veränderungen sich langfristig aus den Bildungsstreiks ergeben, ist momentan noch nicht abzusehen. Eine zeitgeschichtliche Wende oder den "Generationsbruch" , wie sie von der deutschen "Neuen Linken" und der Außerparlamentarischen Opposition- der Ostermarschbewegung, Antinotstandsopposition, der Studentenbewegung mit dem Sozialistischen Deutschen Studentenbundes erreicht wurden, lässt sich jedoch nicht ausmachen. Die Vernetzung verschiedener Teilbewegungen war das Besondere der Bewegung. Es handelt sich bis heute um eine einzigartige Protestbewegung mit verschieden Trägergruppen und Zielorientierungen. "Ähnlich stellte die 68er Revolte alle Vorstellungen und Vermutungen über revolutionäre Prozesse (") auf den Kopf." [...]
