Das Selbstorganisationsphänomen in sozialen Prozessen
Mike Offermanns
Studienarbeit aus dem Jahr 1995 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Sozialwissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Seminar Organisationstheorien, Sprache: Deutsch, Abstract: Einführung in die Problemstellung“Ordnung ist von uns wahrgenommene Regelmäßigkeit und Zuschreibbarkeit.”(1) Ordnung vermittelt uns Konsistenz und Kontinuität. Sie gibt uns die Möglichkeit, sich bei kompliziertenInstitutionen oder komplexen Systemen zurechtzufinden und macht ein System überschaubar und zugänglich. Natürlich muß zwangsweise die Frage aufkommen, in wieweit Ordnung entstehen kann. Genauso muß man sich die Frage stellen, wie Ordnung garantiert werden kann.Prost kennzeichnet alles, was verantwortlich für Ordnungsbildung und Ordnungserhaltung ist, mit Organisation.(2)Damit aber kann man das Ordnungsphänomen nicht allein erklären. Es gibt auch spontane Prozesse der Ordnungsbildung, die nicht unbedingt gelenkt und durch Menschenhand bewußt gesteuert worden sind. Hier bekommt gerade in den letzten Jahren der Begriff “Selbstorganisation”immense Bedeutung. Selbstorganisation ist generell eine Eigenschaft von Systemen.Selbstorganisation ist ein Meta-Konzept für das Verstehen von Entstehung, Aufrechterhaltung und Entwicklung von Ordnungsmuster. Ein Meta-Konzept ist es deswegen, da die Ordnungsprozesseimmer aus ganzheitlicher Sicht zu sehen und nie isoliert zu betrachten sind. Rückschlüsse auf das ganze System ermöglicht dem Betrachter eine bessere Sichtweise und macht bestimmte Zusammenhänge und Vernetzungen verständlich. Teile eines Systems weisen immerInterdependenzen mit dem ganzen System auf.[...]_____1 Probst, Gilbert: Selbst-Organisation, Hamburg 1987, S. 92 ebenda, S.