Verlag:
GRIN VERLAG
Erschienen:
10.12.2003
Seitenanzahl:
99
ISBN:
363823861X
EAN:
9783638238618
Sprache:
Deutsch
Format:
PDF
Schutz:
Dig. Wass.
Downloadzeit:
Maximaler Downloadzeitraum: 24 Monate

Einstellungen gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen

Nadine Kraus


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Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 2,0, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Villingen-Schwenningen, früher: Berufsakademie Villingen-Schwenningen (Sozialwesen), Sprache: Deutsch, Abstract: VORWORT1Diskriminierung und Stigmatisierung sind schmerzhafte Erfahrungen für Betroffene. VieleMenschen müssen dies ihr ganzes Leben oder zumindest eine lange Zeit ertragen.In der 9. Klasse der Realschule in Herten wurde ein Workshop, der sich „Blue-Eyed“nennt, durchgeführt. Das Ziel des Workshops war den Rassismus gegenüber ausländischenMitbürgern einzudämmen. Die Schüler sollen am eigenen Leib erfahren, wie es sichanfühlt diskriminiert zu werden, da dies oft wirksamer ist als tausend Worte. Die Ideeeinen derartigen Workshop durchzuführen entstand aus der Hilflosigkeit einer Lehreringegenüber dem Verhalten vieler Schüler. Diese beschimpften und diskriminierten verstärkttürkische Bewohner mit Sprüchen wie: „Ich habe nichts gegen Ausländer, aber Türkensind Scheiße, die machen einen immer ganz übel an.“2 Daher lud sie den PolitologenJÜRGEN SCHLICHER zu ihrer Klasse ein, der von der Entwicklerin dieses Konzepts, eineramerikanischen Lehrerin namens JANE ELLIOT, darauf geschult wurde.Zur ersten Schulstunde wurden die Schüler von SCHLICHER mit dem Kommando„hinsetzen, Klappe halten, Beine zusammen!“ begrüßt. Anschließend wurden sie in dieGruppen „Blauäugige“ und „Braunäugige“ aufgeteilt. Die Blauäugigen wurden in einZimmer geschickt und mussten dort über eine Stunde warten ohne den Grund dafür zukennen oder zu wissen was auf sie zukommt. Währenddessen wurden die Braunäugigenmit Saft und Keksen versorgt, und es wurde ihnen der Ablauf des Schultages erklärt. DieSchüler sollten an jenem Tag in einer praktischen Übung ihre blauäugigen Mitschüleraufgrund ihrer Augenfarbe diskriminieren. SCHLICHER „begründete“ es damit, dassMenschen mit blauen Augen faul, dumm und aufsässig seien und nicht zuhören oder lernenkönnten. Dies läge am niedrigen Melaningehalt in ihren Augen. Den Schülern solle heutedas zugemutet werden, was manche Personengruppen ihr ganzes Leben lang ertragenmüssen, wie z. B. Homosexuelle, Ausländer oder Menschen mit psychischenErkrankungen.Die Regeln für diese Übung sind folgendermaßen: Die braunäugigen Schüler dürfen dieBlauäugigen nicht anlächeln, sich nicht mit ihnen solidarisieren und ihnen keine Hilfe oderErklärungen anbieten. [...]1 vgl. Koch, S. (2001): Dumm, aufsässig und faul? Blauäugig!, Sozialmagazin 26, S. 36-39.2 Koch, S. (2001), a.a.O., S. 37.

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