Untertitel:
Grundsätzliche Überlegungen zu gattungsgeschichtlichen und -theoretischen Voraussetzungen, Bedingungen und Möglichkeiten
Verlag:
GRIN VERLAG
Erschienen:
30.12.2001
Seitenanzahl:
155
ISBN:
3638107310
EAN:
9783638107310
Sprache:
Deutsch
Format:
PDF
Schutz:
Dig. Wass.
Downloadzeit:
Maximaler Downloadzeitraum: 24 Monate

Autobiographisches Schreiben im Mittelalter. Die autobiographischen Lieder Oswalds von Wolkenstein

Stefan Ruess


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Magisterarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: sehr gut, Universität zu Köln (Institut für deutsche Sprache und Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Anstoß zur Thematik vorliegender Arbeit, das Autobiographische in seiner spezifischen Ausprägung beiOswald von Wolkenstein näher zu untersuchen, war einanfängliches, instinktives Unbehagen, den Terminus"autobiographisch" auf die lyrische Dichtung einesspätmittelalterlichen Autors angewandt zu sehen.(1) Dieerste Überlegung war, das vieles, was in Oswalds Lyrikder vorschnellen Zuschreibung des Autobiographischenunterliegt, der literarischen Tradition verpflichtetsein müsse, etwa so, wie es CURTIUS in seiner Geschichteder mittelalterlichen Topik untersucht hat.(2) Ich nahm an,daß das lyrische Ich, welches in Oswalds Dichtung zumVorschein kommt, ein irgendwie stilisiertes sein müßte,das nicht mit dem realen Ich des Dichters übereinstimmt.Diese Annahme hing eng zusammen mit einer zweitenÜberlegung, daß nämlich der Gattungsnahme "Autobiographie" eine neuzeitliche Prägung ist und die Anfänge der literarischen Gattung meist im 18.Jahrhundert gesucht werden.(3)Die Vorstellung, die somit in uns auftaucht, wenn wir den Begriff"Autobiographie" oder "autobiographisch" hören, ist ganzwesentlich vom 'klassischen' Zeitalter der Gattung im18. und 19.Jahrhundert beeinflußt. Daraus folgt, daß wirGefahr laufen, ein bestimmtes Verständnis, das imBegriff "autobiographisch" seit jener Zeit mitschwingt,auf ein Zeitalter zu übertragen, dessen geistiggeschichtlicheVoraussetzungen andere waren.(4) Bedingungen und Möglichkeiten autobiographischen Schreibens mußten deshalb ebenfalls verschieden sein. [...]______1 Vgl. MÜLLER, U.: "Wahrheit" und "Dichtung", S.1:[...]2 CURTIUS: Europäische Literatur.3 Während für die Autobiographie ohne künstlerischen Anspruch das16.Jahrhundert als Zeitalter der Gattungsgenese betrachtet wird. EineAusnahme bildet die italienische Tradition der Renaissance.4 "Heute ist 'Autobiographie' ein gängiger, umfassender Begrifffür alle denkbaren literarischen und nicht-literarischen Formen derLebensbeschreibung und der Selbstdarstellung geworden. Trotzdem haftet ihm auch die modellhafte Vorstellung einer auf die Entwicklung der Persönlichkeit konzentrierte Lebensbeschreibung an.", VELTEN: Leben, S.8.

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