Verlag:
GRIN VERLAG
Erschienen:
23.01.2007
Seitenanzahl:
21
ISBN:
3638603296
EAN:
9783638603294
Sprache:
Deutsch
Format:
PDF
Schutz:
Dig. Wass.
Downloadzeit:
Maximaler Downloadzeitraum: 24 Monate

Maria Stuart: Geschichtsdrama zwischen Metaphysik und Politik

Anna-Katharina Seemann


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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Université Paris-Sorbonne (Paris IV) , Veranstaltung: Friedrich Schiller: Maria Stuart, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Wahrheit, die Schiller in diesem Stück vermittelt, besteht aus seiner Philosophie von der „Freiheit“, die im Durchbruch des Erhabenen erlangt wird. Für dieses Werk der Weimarer Klassik muss man Schillers ästhetische Schriften für die Interpretation heranziehen. Ausgangspunkt seiner Gedanken ist die Enttäuschung über den Umschlag der französischen Revolution in die Schreckensherrschaft. Damit stellt sich für Schiller die Frage, was der Anlass für diesen Umschlag war und wie ein vernünftiger bürgerlicher Staat den dekadenten Feudalstaat ablösen könne, ohne dass Europa „in Barberei und Knechtschaft zurückgeschleudert“ werden würde. Bei der Frage nach dem Anlass geht er von einer Zerissenheit in Sinn und Geist aus, die zu einem Verlust der Totalität führe, während hingegen bei den Griechen noch Harmonie herrsche, da Einheit von Geist und Sinn noch gegeben.Doch in der Zeit der Moderne sei diese Einheit zerstört und auch der Staat könne dies nicht wieder herstellen, da er gerade auf diese Individualität baut. In der Folge gibt es nur eine Instanz für die Besserung der Menschheit durch die Wiedergewinnung der Harmonie- die Kunst. Als Beweis führt Schiller an, dass die meisten Menschen reiner Vernunft nicht zugänglich sind, da sie „durch Empfindungen zum Handeln bestimmt“ sind. Deshalb müsse „der Weg zum Kopf […] durch das Herz geöffnet werden“. Durch die Freiheit, die der Mensch in der Kunst erführe, könne er sich grundlegend verändern. Diese Erfahrung der Freiheit ist auf zwei Darstellungsweisen möglich: zum einen durch die Darstellung des Schönen, in der Geist und Sinnlichkeit in der Natur miteinander harmonieren, zum anderen durch die Darstellung des Erhabenen, in welchem der Geist über die Sinnlichkeit „triumphiert“ und sich somit von allen äußerlichen Zwängen und Gewalt frei macht. Auf diese Weise erführe das Individuum, dass Freiheit möglich sei, erlebe selbst für einen Augenblick Freiheit in seinem Sein. Dies könne zur Veränderung in ihm führen. In "Maria Stuart" führt er genau diese Entwicklung zur Freiheit dem Zuschauer vor Augen. Maria als authentischer Mensch, findet zu einem selbst bestimmten Leben, nachdem sie alle Fesseln bis hin zur Todesangst abgeworfen hat. Sie gelangt zur Erhabenheit, kann ihre Moralität und Totalität aber nur durch Rückzug in die Innerlichkeit bewahren.

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