Verlag:
GRIN VERLAG
Erschienen:
25.06.2003
Seitenanzahl:
16
ISBN:
3638200094
EAN:
9783638200097
Sprache:
Deutsch
Format:
EPUB
Schutz:
Dig. Wass.
Downloadzeit:
Maximaler Downloadzeitraum: 24 Monate

Das Domitianbild bei Tacitus

Michael Mößlein


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Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für Alte Geschichte), Veranstaltung: Die Herrschafts des Kaisers Domitian, Sprache: Deutsch, Abstract: „ ... quod praecipuum munus annalium reor, ne virtutes sileantur utque pravis dictis factisque ex posteritateet infamia metus sit“ (Ann. III, 65,1).Diese Worte aus den „Annalen“ des Tacitus sind mehr als nur die Einleitung zum Alterswerk des römischenHistorikers. Sie sind gleichzeitig das Leitmotiv, das Tacitus über sein Gesamtwerk stellt.Dabei ist der Schriftsteller dem Gesetz der großen antiken Geschichtsschreibung folgend hinter seinemWerk zurückgetreten. Dennoch ist sein Geschichtswerk aufs stärkste erfüllt von persönlicher Anteilnahmeund jeder Leser erkennt, mit welch verhaltener Leidenschaft Tacitus die Geschichte seines Volkeserlebt hat.1„Die Historiographie bedeutet für ihn nicht (...) eine Flucht in die Historie nach dem Scheitern in derPolitik (...), sondern Tacitus wird auf der Höhe seines politischen Lebens zum Geschichtsschreiber.“2Tacitus wartete nicht ohne Grund bis ins reife Mannesalter hinein, bis er seine ersten Schriftwerke verfasste.Während der Herrschaft des Domitian (81 bis 96 n. Chr.) war freie Meinungsäußerung nichtmöglich.3 Gleichzeitig liegt eventuell gerade in diesem „Domitian-Erlebnis“ der eigentliche Grund fürTacitus, das Geschehene zu beschreiben, es festzuhalten, damit es der Nachwelt nicht verloren gehe undder Gegenwart als Mahnung diene. Rudolf Till sieht im Erleben der domitianischen Herrschaft jedenfallsden Auslöser dafür, dass sich Tacitus der Historiographie zuwendet.4Richard Reitzenstein geht in der Bewertung der Auswirkungen von Domitians Herrschaft auf Tacitusnoch weiter:„Er [Tacitus] kann den Blick nicht mehr auf die Gegenwart wenden, kann von dem Grauen der Vergangenheitnicht mehr los, weil er die Angst empfindet, daß es wiederkehrt, wiederkehren muß! Dennes liegt in dem Wesen dieses Staates begründet. Das glaubt er als Historiker erkannt zu haben.“5Domitian nimmt also im Geschichtswerk Tacitus‘ eine zentrale Position ein. Tacitus, in seinem innerstenHerzen Anhänger der alten Republik6, will am Beispiel des Domitian die Dekadenz der gegenwärtigenKaiserzeit entblößen und ihr die hohen Werte der Vorfahren gegenüberstellen.1 Vgl. Tacitus, Leben des Agricola, hg. v. R. Till, S. 2.2 Tacitus, Leben des Agricola, hg. v. R. Till, S. 2.3 Vgl. Tacitus, Gespräch über die Redner, hg. v. H. Volkmer, S. 121.4 Vgl. Tacitus, Leben des Agricola, hg. v. R. Till, S. 3.5 R. Reitzenstein, Aufsätze, S. 126.6 Vgl. Tacitus, Historien, hg. v. Joseph Borst, S. 562.

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