Verlag:
GRIN VERLAG
Erschienen:
08.03.2023
EAN:
9783346826565

Transmigranten in der deutschen Privatpflege. Unterstützungsmöglichkeiten mithilfe der Lebensweltorientierung für Care-Migranten

Theresa Dietrich


13,99 €
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Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Pflegewissenschaft - Altenpflege, Altenhilfe, Note: 1,2, Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit Dresden (FH), Sprache: Deutsch, Abstract: Gibt es eine annehmbare Lösung für die Care-Krise? Was bedeutet Care-Arbeit, Migration und Transmigration? Wie gestaltet sich die Lebenswelt dieser Menschen in Deutschland, wenn gleichzeitig die eigene Familie im Heimatland zurückgelassen wird? Was bedeutet Lebenswelt und wie kann man anhand der Lebenswelt mögliche Unterstützung für diese Frauen anbieten? Die hier vorliegende Arbeit soll die transnationale Lebenswelt von Care-Migrant*innen in der 24h Pflege darstellen und beleuchten, um anschließend der Frage nachzugehen, wie Unterstützungsangebote für Pendelmigrant*innen transnational organisiert werden können?Die Vermittlungsfirma, "Pflegekräfte aus Polen" erklärt, dass sie für seriöse und kompetente Pflegekräfte aus Lettland, Litauen, Slowenien, Slowakei, Bulgarien, Rumänien, Ukraine und Tschechien stehen. Je nach Pflegegrad kostet eine Pflegekraft zwischen 1.000 und 2.000€. Auf telefonische Nachfrage bei mehreren deutschen Pflegestellen, welche 24h Betreuung durch ausgebildete Altenpfleger*innen anbieten, wurden Preisangebote zwischen 10.000 und 17.000€ pro Monat gemacht, ein enormer Preisunterschied und eine Summe, die sich kaum jemand leisten kann. Doch für Viele ist es ein großer Wunsch, dass ihre Angehörigen, auch im hohen Alter, Zuhause gut versorgt werden. Es wollen die Wenigsten dabei ihre Berufstätigkeit aufgeben - also eine billige Pflegekraft aus Polen einstellen? In Ländern wie Frankreich, Deutschland oder Österreich ist das schon lange eine gängige Praxis. In diesen Ländern sind die meisten Frauen heute berufstätig. Auch die Pflege- und Betreuungsarbeit ist eher ein unattraktiver und schlecht bezahlter Sektor. Aus diesem Grund fehlt es an Kräften in der Sorge- und Fürsorgearbeit. Sabine Beckmann erklärt in ihrem Vortrag „Care neu verteilt?“, dass Frauen sich zwar ihren Platz in der Arbeitswelt erkämpft haben, die private Sorgearbeit wurde jedoch nicht auf die beiden Geschlechter umverteilt, sondern der Frau weiterhin überlassen. Mit fehlender Wertschätzung müssen die meisten Frauen selbst im Jahr 2022 noch diese Aufgaben zusätzlich zu ihrer Erwerbsarbeit übernehmen. Dass die „emanzipierte“ Frau da nicht mehr mit- macht, ist verständlich. Doch der Staat hält dafür nicht viele Lösungen bereit. Es sind jetzt andere Mütter und Betreuer*innen, aus Osteuropa, die unsere Sorgearbeit übernehmen. Laut dem Statistischen Bundesamt wird die Zahl der Personen im Alter ab 67 Jahren zwischen 2020 und 2035 in Deutschland um 22%, von 16 Millionen auf voraussichtlich 20 Millionen, steigen. Infolgedessen wird auch die Zahl an Pflegebedürftigen stark ansteigen. Ein Pflegenotstand ist vom heutigen Standpunkt aus gesehen unumgänglich. Wenn nicht schnell etwas gegen den Fachkräftemangel unternommen wird und Männer weiterhin nicht bei der Versorgungsarbeit miteinbezogen werden, sind wir auf Kräfte aus anderen Ländern angewiesen.Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel, wobei Kapitel eins die Einleitung und Kapitel sechs das Fazit dar- stellt. Um das Thema theoretisch behandeln zu können, wird im Kapitel zwei aufgeklärt was unter Care-Arbeit, Care-Chains, Migration und Transmigration zu verstehen ist. Anschließend wird im Kapitel drei das Konzept der Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit nach Hans Thiersch grundlegend skizziert und erläutert, sowie mit dem Care-Konzept verglichen. Nach diesem theoretischen Teil wird im nächsten Schritt, im Kapitel vier, die Lebenswelt von Care-Migrant*innen aus der Perspektive polnischer Pflegekräfte, welche in Deutschland arbeiten, veranschaulicht. Es wird versucht die transnationale Lebenswelt mit ihren Herausforderungen zu beschreiben und anhand eines Einzelfalls zu vertiefen. Im Kapitel fünf wird geprüft, ob anhand der Lebens- weltorientierten Sozialen Arbeit (siehe Kapitel drei) Unterstützungsangebote für osteuropäische Transmigrantinnen (siehe Kapitel vier) möglich sind und welche Zukunftsaussichten sich ergeben.

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